Vom Abrisshaus zum ortsbildprägenden Denkmal – Restauration historischer Bausubstanz für Familie und Sammlungen
„Wer sammelt und Geschichte betreibt, stößt bald an räumliche Grenzen. Nun gibt es viele Menschen, die mit dem Mund wissen, was zu tun ist. Aber nur wenige darunter, die es auch anpacken: Ich habe es angepackt!“
Mit dem Erwerb des damals abrissreifen historischen Flachter Schultes-Wohnhauses aus dem Jahr 1742 erfüllte sich für Edmund Bernt ein Traum: ein fünfgeschossiges hochgeständertes Fachwerkhaus, in dem sich früher im Erdgeschoss der Stall befand, darüber je zwei Wohn- und Speichergeschosse.
Akribisch renovierte und restaurierte Edmund Bernt es innerhalb von drei Jahren (1993-95) als Wohnhaus in Eigenarbeit. Soweit es möglich war, bewahrte er dabei die vorhandene historische Substanz, erhielt Steinböden, Holzriemen, Sichtfachwerk, Treppenaufgänge, Fenster, Läden sowie Einbauten bei. Beim Bauen verwendete er in althergebrachter Technik Lehm, Stroh mit Kuhmist, Kalkputz und regional übliche historische Baumaterialien.
Das Abrisshaus wandelte sich in ein das Flachter Ortsbild prägendes Denkmal. Nach 15 Jahren wurde das Gebäude, dass nicht nur den gemütlichen Wohnraum für Edes fünfköpfige Familie, sondern auch Platz für seine umfangreichen Sammlungen bot, insbesondere für letztere zu klein.
Vor allem ca. 2.500 Feierabendziegel, 800 Gefäße und Objekte heimischer Irdenware und Keramiken aus acht Jahrhunderten, sowie die im Untergeschoss gelagerte, mittlerweile auf 10.000 Objekte angewachsene Sammlung von Ammoniten und Versteinerungen aus der Jurazeit schafften nicht nur statische und räumliche Probleme. Diese Raumnot schränkte Edes Sammelleidenschaft stark ein. Deshalb entschloss er sich 2005, ein weiteres, abbruchreifes Anwesen in der Nachbarschaft zu erwerben und zu restaurieren.