Restauration der Bergstraße 9 zum Hobbyhaus

Wider dem Abbruchbagger – Restauration für Sammlung, Kunst und Gestalten

Das alte bäuerliche Anwesen mit Wohnhaus, Scheuer und Stallungen sowie ehemaliger Schmiede, dessen älteste Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert stammt, stellte für Edmund Bernt als Sammler erneut Versuchung und Herausforderung zugleich dar: Galt es doch, ein altes Haus in unmittelbarer Nachbarschaft zu retten, zu neuem Leben erwecken und so unseren ortsansässigen Modernisierern, die nur im Abbruchbagger das Heil einer Ortskernsanierung sehen, einmal wieder die Stirn zu bieten.

Und wieder einmal beschäftigte er sich drei Lebensjahre (2005-2008) mit der Renovierung nach und nach, Stück für Stück, um das alte Bauernhaus in Eigenarbeit wieder herzurichten. Dabei versuchte er möglichst viele Spuren der Zeit, nicht nur die denkmalgeschützten, zu erhalten. Um 1550 erbaut, um 1680 und 1735 jeweils erweitert, in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts zuletzt „modernisiert“ – so ein geschichtsträchtiges Fachwerkhaus ist ein lebendiger Organismus, den man fühlen muss.

Nach Fertigstellung vereinigte das restaurierte Anwesen Edmund Bernts Fossilien-, Kunst- und Volkskundesammlung, seine Fachbücher, aber auch Präparations- und Arbeitsräume sowie Lager unter einem Dach.

Über die schmale Holztreppe geht es hinauf in die „gute Stube“, Edes Büro, in dem die Zeichen der Jahrhunderte in den lehmverputzten Wänden dokumentiert sind. Es ist zentraler Treffpunkt geworden, für Nachbarn, Freunde und Bekannte, wo man gern bei Wein oder Sprudel debattiert und diskutiert über Kunst, Geschichte, Kommunalpolitik, Gott und die Welt. 

Die zum Wohnhaus gehörige, aus dem Jahre 1735 stammende Scheune beherbergt eine Galerie für regionale Künstler. Der auch von der Kunstscheuer aus erreichbare Gewölbekeller aus dem Jahr 1550, der sich eigentlich unter dem Bauernhaus befindet, lädt mit seinem rustikalen Ambiente vor allem im Sommer zum gemütlichen Verweilen ein. 



Weitere Nebengebäude wie ein Kuhstall mit Tabaktrocknung im Obergeschoss, erbaut um 1850, sowie eine an die Scheune angebaute Schafscheuer mit Heulege im Dachgeschoss ergänzen die historische Hofanlage. Das gesamte Areal ist zudem Ausstellungsplatz für moderne Plastiken und Kunstwerke regionaler Künstler.