Edmund Bernt

1952 – 2016

Edmund Hans Anton Bernt – besser bekannt als „Ede“ – war ein leidenschaftlicher Sammler von Fossilien, Feierabendziegeln und Keramik sowie ein Paläontologe, Heimathistoriker und Künstler aus Flacht.

Ede verstarb 2016 im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt. In Gedenken an eine außergewöhnliche Persönlichkeit möchten wir auf dieser Webseite seine vielfältigen Tätigkeiten und Aspekte seines Lebenswerks dokumentieren.

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Sammler von Ammoniten

Ede war seit frühster Kindheit ein passionierter Sammler von Fossilien, insbesondere Ammoniten aus der Jurazeit. Über die Jahre hat er so eine der größten privaten Fossiliensammlungen Europas zusammengetragen, die zwischenzeitlich ein ganzes Haus füllte.

Seine Sammlung enthielt riesige, bis zu einem Meter messende Ammoniten aus dem unteren Schwarzen Jura ebenso wie nur einige Millimeter kleine Winzlinge aus den späten Schichten des Weißjura. Als Sammler war er ein echter Systematiker: Bergung, Präparation und Bestimmung aller Exponate waren sein Lebensinhalt. Neben Ammoniten sammelte er zudem Korallen, Muscheln und Schnecken wie auch verschiedene Fische, Seelilien und sogar Fischsaurier.

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Holzschnitzerei und Gestaltung

Handwerklich geschult durch die langjährige Erfahrung bei der Fossilpräparation entdeckte Ede erst im Alter von 40 Jahren das Interesse am freien plastischen Gestalten. Seine Arbeiten sind unverwechselbar, vorzugsweise aus Eichenholz oder Stahl geschaffen, deren kraftvolle Formsprache eine bestimmende Farbigkeit ergänzt.

Alte verkrüppelte Baumstämme, Balken historischer Fachwerkbauten, Holzfundstücke vom Strand oder auch Müllfunde dienten als bevorzugtes Ausgangmaterial. Edes bunte Holzschnitzereien zieren noch heute öffentliche Gebäude in Flacht, Weissach und Umgebung.

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Feierabendziegel

Feierabendziegel ist die Sammelbezeichnung für handgefertigte und -gestaltete Dachziegel. Feierabendziegel gelten als Träger einer Volkskunst, die ab dem 15. Jahrhundert nachweisbar ist. Die Ziegel beinhalten zum Beispiel Inschriften, Zeichnungen, Symbole, Verzierungen oder Abdrucke von Händen, Füßen oder Tieren.

Die Ziegel, die er anfangs als Kuriosum rettete, wurden für Ede zum Studienobjekt. Nach umfassender Quellenanalyse begann er seine eigene Ziegelausstellung zu konzipieren, die noch heute im Museum Bad Herrenalb beheimatet ist.

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Restauration historischer Gebäude

Mit dem Erwerb des damals abrissreifen historischen Flachter Schultes-Wohnhauses aus dem Jahr 1742 erfüllte sich für Ede ein Traum. Das Gebäude ist ein fünfgeschossiges hochgeständertes Fachwerkhaus, in dem sich früher im Erdgeschoss der Stall befand, darüber je zwei Wohn- und Speichergeschosse.

Akribisch renovierte und restaurierte er es innerhalb von 10 Jahren (1985-1995) als Wohnhaus in Eigenarbeit. Soweit es möglich war, bewahrte er die vorhandene historische Substanz und verwendete beim Bauen in althergebrachter Technik Lehm, Stroh mit Kuhmist, Kalkputz und regional übliche historische Baumaterialien.

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